Mittwoch, 29. Juli 2015

Update-Seele (29.07.2015)

Die kleine Episode aus dem Markusevangelium zeigt uns diese Schaukel von
Aktion und Kontemplation. Jesus sucht mit seinen Jüngern Ruhe und ein Zeit
des Ausruhens. Aber sie kommen nicht dazu, da die gehetzten und unruhigen
Menschen kommen, um bei Jesus eine Zeit der Orientierung, der Leitung, der
Weisung hin zu Gott und zum Frieden zu finden. Und er lehrt sie lange. Und
dann gibt er ihnen sogar noch ein reichliches Abendessen. Ruhe und Frieden
kehren ein.


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Dabei war es von der Antike bis zum Beginn der Neuzeit so, dass das Ideal
des Lebens die Ruhe und die Gelassenheit, der innere Friede und die
Kontemplation war. Das lag nicht nur daran, dass harte Arbeit Strafe für
die Sünde war, dass die Sklaven die eigentliche Arbeit machten und es zum
freien Mann gehörte, von mühevoller Arbeit frei zu sein. Nein, das hatte
auch einen theologischen Grund. Denn Gott, unser Lebensziel, ist ewige
Ruhe und ewiger Friede und in die gehen wir dann am Schluss endlich und
endgültig ein. Und so war das Höchste, was man auf Erden erreichen konnte
diese Kontemplation.
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